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Πέμπτη 14 Μαΐου 2009

Das epische Theater











A: Unter der Epik versteht man allgemein die erzählende Dichtung. Man unterscheidet zwischen Groß- und Kurzepik. Zur ersteren zählen Romane, Sagen und Volksbücher, zur letzteren Legenden, Märchen, Anekdoten, Erzählungen, Fabeln und Kurzgeschichten.

Der Begründer des epischen Theaters war Berthold Brecht. In den zwanziger Jahren löste er sich von der aristotelischen Form des Dramas und schuf die ,,nicht - aristotelische", die ,,epische" Dramenform.
Bereits einige Zeit zuvor wurde der Ruf nach einem neuen Weltanschauungstheater laut.
Hintergrund waren die Veränderungen in der Gesellschaft und der Politik, die nicht nur Gutes bewirkten. Es bildeten sich auch soziale und politische Missstände, so zum Beispiel das NS-Regime unter Hitler, weswegen Brecht 1933 ins Exil flüchtete. 6 Jahre später folgte der Zweite Weltkrieg, die Entwicklung der Atombomben, deren Einsatz in Hiroshima und Nagasaki sowie einige Zeit später die Nutzung der Kernspaltung zur Energiegewinnung. All diese Dinge wurden den Menschen zum Verhängnis oder zur Bedrohung. Da sich Brecht, Ende der zwanziger Jahre, intensiv mit dem Marxismus beschäftigte und schließlich überzeugter Kommunist wurde, wendete er sich mit dem epischen Theater auch gegen die in der westlichen Welt vorkommenden Klassenherrschaft. Das epische Theater baut teilweise auf den Grundideen des Marxismus auf. Diese Grundideen waren unter anderem eine klassenlose Gesellschaft, in der es für den einzelnen möglich war nach seinem Können zum Wohle aller beizutragen. Dies war jedoch in den westlichen Ländern aufgrund der Klassengesellschaft nicht möglich.
Das epische Theater ist eine Form des modernen Dramas, das auf die vorherrschenden Missstände in Gesellschaft und Politik aufmerksam zu machen versucht, wobei es den Zuschauer zum Nachdenken anregt und ihn dazu bewegen will, diese Missstände zu beseitigen.

B. Wie eingangs erwähnt, schuf Brecht das epische Theater entgegen der aristotelischen Dramenform. Beide Dramenformen unterscheiden sich unter anderem in folgenden Punkten:
Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen dem epischen und dem aristotelischen Drama ist, dass im epischen Drama nicht gehandelt, sondern erzählt wird.
Bei einer Bühnenaufführung wird hierfür zum Beispiel ein Erzähler verwendet, der das Geschehen dem Zuschauer näherbringt.
Auch wird im epischen Theater auf die Exposition, sowie auf eine geregelte Akteinteilung verzichtet. Ebenfalls im Gegensatz zum aristotelischen Drama steht die Abschaffung der Ständeklausel in den Stücken Brechts. Weiterhin ist es für das epische Theater typisch, dass jede Szene für sich steht und nicht, wie bei Aristoteles, zwangsläufig aus der vorangegangenen Szene folgt.
Ein weiteres Merkmal des epischen Dramas ist, dass im Gegensatz zum aristotelischen Drama der Mensch nicht bekannt, sondern ,,Gegenstand" der ,,Untersuchung" ist. Mit dieser Untersuchung meint Brecht die Begutachtung des Zuschauers, der laut Brecht nicht mitfühlen, sondern dem Geschehen auf der Bühne objektiv gegenüberstehen und beurteilen soll. Das Verhalten der Charaktere in den Bühnenszenen soll also vom Zuschauer beurteilt und vor allem interpretiert werden.

Durch das Interpretieren des Dargestellten wird ein Lernprozess beim Zuschauer eingeleitet. Das Publikum soll sich, im Laufe diese Lernprozesses, selbst auf soziale und politische Missstände aufmerksam machen.

Der Zuschauer soll selbst aus dem Dargestellten lernen.

Brecht schuf innerhalb des epischen Theaters einen weiteren weit verbreiteten Begriff, der für das epische Theater typisch ist. Das epische Theater stellt etwas gänzlich Nebensächliches, Alltägliches oder für den Zuschauer Normales in den Mittelpunkt. Dies wiederum geschieht durch Unterbrechung, beziehungsweise Erläuterung der Szene durch einen Schauspieler, Sänger oder, wie Eingangs erwähnt, durch einen Erzähler. Es können jedoch auch Lieder und Spruchbänder, die über der Bühne angebracht sind, zur Erläuterung verwendet werden. Auch gehörte ein Aus-der-Rolle-Fallen der Charaktere sowie die Verwendung der Komik zu den ,,Techniken" des von Brecht geschaffenen Verfahrens. Brecht wollte dem Zuschauer verdeutlichen, dass die Umgebung, die Welt, in der der Mensch lebt, veränderbar ist. Er wollte auf diesem Weg, das Publikum dazu bringen, eigene Schlüsse aus dem Bühnengeschehen zu ziehen. Die Zuschauer sollten von sich aus Kritik am Dargestellten üben, um sich in die Problematik des Stückes hineinzudenken, jedoch nicht, sich mit den Charakteren oder dem Geschehen auf der Bühne zu identifizieren. Dazu ist es wiederum notwendig, dass selbst die Schauspieler sich nicht mit ihrer Rolle identifizieren, sondern Abstand zur Rolle halten.
Dieses Verfahren wurde von Brecht als ,,Verfremdungseffekt" oder einfach als ,, V-Effekt" bezeichnet.

C. Zusammenfassend lässt sich folgendes sagen: Brecht schuf diese neue Dramenform um auf politische und gesellschaftliche Probleme aufmerksam zu machen. Zu den politischen Missständen gehört zweifellos das NS-Regime unter dem er selbst zu leiden hatte. Zu den gesellschaftlichen gehört mit Bestimmtheit die Klassengesellschaft der westlichen Kultur.
Durch den Verfremdungseffekt, der mit Komik, Distanzierung und Erläuterung arbeitet, wollte er den Zuschauer zum Betrachter machen, ihn dem Geschehen auf der Bühne gegenüberstellen und ihn zum Nachdenken anregen. Der Zuschauer sollte mit Hilfe des Erlernten Probleme im Alltag lösen und die politischen sowie gesellschaftlichen Missstände beheben. Somit ist das epische Theater gesellschaftskritisch geprägt.
Da Brecht das epische Theater im Gegensatz zum aristotelischen Drama schuf, lassen sich mehrere Unterschiede zum klassischen Drama feststellen. Es werden zum Beispiel die vorkommenden Personen nicht als bekannt vorausgesetzt, sondern sie und ihr Verhalten, werden vom Zuschauer untersucht. Auch verzichtet das epische Theater auf eine Exposition sowie eine geregelte Akteinteilung. Eine Ständeklausel existiert nicht und jede vorkommende Szene steht für sich und folgt weder aus einer vorangegangenen noch zieht sie eine Szene zwangsläufig nach sich.
Der Zuschauer findet durch den V-Effekt keine Gelegenheit sich mit dem Geschehen oder den vorkommenden Charakteren zu identifizieren, was hingegen bei der klassischen Dramenform typisch ist.
Abschließend lässt sich sagen, dass Brecht mit dem epischen Theater eine der bedeutendsten Dramenformen überhaupt geschaffen hat. Seine Theaterform hat bis heute Einfluss auf viele Schriftsteller und Stückeschreiber, was voraussichtlich auch noch längere Zeit so bleiben wird, da er, wie viele Leute glauben, einer der letzten großen deutschen Schriftsteller war.

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